Kategorie: Buch

Kindergeschichten von Sholem Aleykhem

Die Tochter des Rebben In „Die Tochter des Rebben – Kindergeschichten“ zeichnet Sholem Aleykhem ein Bild der jüdischen Kultur im Russland des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Gleichzeitig zeichnet er die Seelen von Kindern, die oft genug geprägt sind von Nöten und Ängsten in einer Zeit, als die Prügelstrafe noch an der Tagesordnung war. Schalom Rabinowitsch (Scholem Alejchem, Sholem Aleykhem) ist der berühmteste jiddische Schriftsteller seiner Zeit. Er wurde 1859...

Jiddisch – Geschichte und Kultur einer Weltsprache

„Weltsprache“ – dazu hat es das Jiddische im Laufe des 20. Jahrhunderts gebracht. Von einer regional auf bestimmte Regionen Osteuropas begrenzten zu einer weltweit gesprochenen Sprache. Während im gleichen Zeitraum die Zahl der jiddischen Muttersprachler extrem zurückgegangen ist und Jiddisch heute auf der roten Liste der bedrohten Sprachen steht. Irgendwie eine paradoxe Situation. Was wir heute als „Jiddisch“ bezeichnen, ist eigentlich nur das ashkenasische Ostjiddisch, während das Westjiddische...

20.05.15 Remscheider Denkerschmette
Veronika Wolf: „Schweigende Stadt“

Vor eineinhalb Jahren hatte ich in diesem Blog Veronika Wolfs Buch „Schweigende Stadt“ vorgestellt. Es beschreibt den Absturz eines amerikanischen Kampfbombers auf ein Wohnviertel mitten in Remscheid vor 25 Jahren und die Folgen, und zwar aus der Sicht einer direkt betroffenen, sehr engagierten und mutigen Frau. Jetzt ist Veronika Wolf auf Lesereise, die nächste Lesung ist am 20.05.15 in der Remscheider Denkerschmette.

Der Alef-Beys – trit bay trit

Ich habe an in einem früheren Beitrag schon einmal eine ganze Reihe an jiddischen Lehr- und Wörterbüchern vorgestellt, die ich persönlich gut finde und gerne weiterempfehle: Jiddisch: Lern-, Lese und Wörterbücher Hier kommt ein weiteres, und diesmal geht es nicht ums Sprechen oder Verstehen, sondern ausschließlich ums Lesen und Schreiben. Es ist eine sehr gründliche und schön gemachte Einführung in das Alef-Beys, also das hebräische Alphabet, so wie...

Scholem-Alejchem und Tewje, der Milchmann

Da wir unser Programm immer mit der „Boyberike khasene hora“ beginnen, interessiert mich natürlich, wo dieses Bojberik eigentlich liegt. Und in welcher Beziehung es zu dem legendären Anatewka steht, nach dem die deutsche Fassung des Musicals „Fiddler on the Roof“ benannt ist.   Auskunft darüber gibt Scholem Alejchems Roman „Tewje, der Milchmann“, die literarische Vorlage des Musicals. Das einfache und harte Leben der Juden im Russland des ausgehenden...

Jiddisch: Lern-, Lese- und Wörterbücher

Es gibt immer noch nicht allzuviele Möglichkeiten, in Deutschland Jiddisch zu studieren oder gründlich zu lernrn. Zum Glück findet man aber, wenn man sucht, doch einiges an Literatur. Leo Rosten: Jiddisch – eine kleine Enzyklopädie (The New Joys of Jiddish) Unterhaltsam, abwechslungsreich, informativ und schon lange ein Klassiker. In der Form eines Wörterbuchs geschrieben, aber ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Viele typische jiddische Wörter werden ausführlich erklärt, einschließlich Anekdoten...

Ulrich Joosten: „Der Weg des Spielmanns“

Noch ein zweites Buch hatte ich angekündigt und hier ist es: mein Musikerkollege, der Drehleierspieler und Folker-Redakteur Ulrich Joosten hat seinen ersten Roman veröffentlicht, auf den ich mich schon sehr freue! „Für den jungen Lorenz von Rabenhorst scheint die Zukunft festzuliegen – für einen Grafensohn gibt es schließlich nur einen Weg – er muss Ritter werden und Heldentaten vollbringen! Pech nur, dass Lorenz ganz andere Wünsche hat. Ihn...

Veronika Wolf: „Schweigende Stadt“

Auch wenn sie nichts mit Klezmer, nichts mit Tango und sogar (zumindest beim ersten) auch nichts mit Musik zu tun haben: zwei Freunde von uns sind gerade dabei, ihr Buch zu veröffentlichen, und diese beiden Bücher möchte ich gerne hier vorstellen. Das erste ist von Veronika Wolf. Am besten zitiere ich dazu die Pressemitteilung vom 5.12.13: „Der Absturz des amerikanischen Kampfbombers A 10-Thunderbolt in Remscheid löste vor 25...

Das Tagebuch der Anne Frank

„Du kennst seit langem meinen Lieblingswunsch, einmal Journalistin und später eine berühmte Schriftstellerin zu werden. Ob diese Neigung zum Größenwahn (oder „Wahnsinn“) jemals Wirklichkeit werden wird, muß sich noch zeigen, aber Themen habe ich bis jetzt reichlich. Nach dem Krieg will ich auf jeden Fall ein Buch herausgeben: das Hinterhaus. Ob das glückt, ist noch die Frage, aber mein Tagebuch ist die Grundlage dafür.“ aus Anne Frank’s Tagebuch,...

Götz Aly: Warum die Deutschen? Warum die Juden?

Gleichheit, Neid und Rassenhass 1800 – 1933 Sie waren einfach die besseren Deutschen: gebildet, aufstiegsorientiert, geschäftstüchtig – die deutschen Juden im 19. Jahrhundert. Oftmals waren sie vor dem Antisemitismus im Osten geflüchtet und waren hochmotiviert, ihre Chancen, die ihnen Deutschland damals noch bot, zu nutzen. Demgegenüber der deutsche Michel: eher ungebildet, wenig innovativ, bieder und jedem Fortschritt gegenüber erstmal skeptisch. Ob es um Professuren an der Uni oder...