Die Lieder

Häufig werden wir nach Konzerten nach den Texten zu bestimmten Liedern gefragt. Im Booklet unserer letzten CDs „Mazl“ und „What can you makh?“ haben wir die Texte abgedruckt, aber für vollständige Übersetzungen oder ausführlichere Hintergrundinformationen zum Stück war dann kein Platz mehr da.

Diese Seite ist für interessierte Konzertbesucher und als Ergänzung zu unseren CD-Booklets gedacht, für alle, die sich weiter informieren wollen, sich für die Texte und Übersetzungen interessieren, die wissen wollen, auf welcher CD sich welches Stück findet, und die die Lieder noch einmal hören oder Videos dazu sehen wollen.

Die meisten Stücke stammen aus dem Repertoire von Tangoyim, weitere vom Odessa-Projekt oder von Kol Colé.

Jiddische Lieder

Die meisten unserer Lieder stammen aus dem 20en Jahrhundert, einige sind aber auch älter.

Der Chassidismus ( Erläuterung s. Der Rebbe Elimelekh) war eine wichtige Quelle und Inspiration für das jiddische Lied, sowohl für Lieder und Nigunim, die aus der chassidischen Bewegung selbst stammen, als auch für Lieder über die Chassidim (Der filosof).

Groß ist die Gruppe der einfachen Volks- und Liebeslieder. Die Grenzen zu den Nachbarn, den Roma einerseits, den orthodoxen Russen andererseits, waren sicherlich nicht immer eindeutig und Themen und Melodien finden sich hier wie dort. Es gibt in unserem Repertoire auch ein paar Stücke, die eindeutig russische Kompositionen waren und erst später einen jiddischen Text erhalten haben (Geven a tsayt).

Arbeiter- und Kampflieder stammen zum einen aus der Zeit der russischen Revolution, zum anderen aus der zionistischen Bewegung (Dzhankoye). Auch während der Naziherrschaft entstanden viele Kampf- und Widerstandslieder (Yiddish Tango).

Viele Lieder beschreiben direkt oder indirekt die Emigration aus der alten Heimat Osteuropa nach Amerika. Die größte Emigrationswelle fand zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und dem Ersten Weltkrieg statt (Di grine kuzine).

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebten das jiddische Theater und das jiddische Musical am Broadway und an der Second Avenue eine Blütezeit. In dieser Zeit entstanden viele bekannte Lieder und Melodien (Bay mir bistu sheyn).

Und der Tango? Zieht sich wie ein roter Faden durch die Kompositionen in den 20er, 30er und 40er Jahren, denn der aus Argenitinien stammende Tango war in dieser Zeit auch in Europa äußerst beliebt. Gerade in Osteuropa bildeten sich eigene regionale Tangostile heraus (Russland, Rumänien, Polen).