Kristallnacht

Holocaust-GedenktagDer 9. November ist der 83. Jahrestag der Reichspogromnacht. Besser müßte man eigentlich von der Reichspogromwoche sprechen.

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten in ganz Deutschland die Synagogen, unzählige jüdische Geschäfte wurden zerstört – das Glas der zerbrochenen Fensterscheiben führte zu dem Namen „Kristallnacht“. Unter  diesem Namen kannten wir auch früher den Gedenktag, erst später wurde er offiziell zu „Reichspogromnacht“ umbenannt.

In der Woche zwischen dem 7. und dem 13. November wurden 400 jüdische Mitbürger ermordet oder in den Selbstmord getrieben. Es war ein Scheitelpunkt, eine letzte Warnung für alle deutschen Juden, aus der Heimat zu fliehen, der Übergang von der staatlich geförderten und angeordneten Diskriminierung hin zur systematischen Verschleppung, Internierung und Ermordung, hin zum Holocaust.

Vor zwei Jahren um diese Zeit haben wir bei einer Gedenkstunde zur Pogromnacht in Ratingen gespielt. Michael Rubinstein von der jüdischen Gemeinde Düsseldorf sprach von der Angst, die neuerdings wieder unter den Juden Deutschlands umgeht, und von der Frage, wann der Zeitpunkt gekommen ist, die Heimat zu verlassen. Dass sich heute in Deutschland lebende Juden mit dieser Frage nicht nur theoretisch, sondern ganz konkret auseinandersetzen, zeigt, wie weit wir wieder gekommen sind und sollte eine dringend Warnung an alle sein. An alle, die nicht nur wieder schweigende und unbeteiligte Mehrheit sein wollen wie damals.

Anfang der 1930er Jahre, als die brüchig gewordene deutsche Demokratie es geschafft hatte, sich immerhin mit demokratischen Wahlen selbst abzuschaffen, da konnte sich noch niemand vorstellen, wohin das führen würde und was nur 10 Jahre später schon grausame Realität sein würde.

Heute sollten wir es besser wissen.


Ein Film zum Thema „Antisemitismus in Deutschland heute“, ausgestrahlt am 09.11.20:

Das Unwort

Es geht um Antisemitismus an einer Berliner Schule, mit dem Lehrer, Direktor und Eltern völlig überfordert sind. Das Ganze kann man wohl eine Satire nennen, die einzelnen Personen und Charaktere sind ziemlich stereotyp und überzogen dargestellt, was reichlich Gelegenheit gibt, groteske und komische Situationen entstehen zu lassen in einer an sich gar nicht so komischen Handlung. Ich fand den Film trotzdem sehr sehenswert.

Hier ist der Link zur Mediathek


Und natürlich immer wieder BAP:


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