Viola Roggenkamp: „Familienleben“ und „Tochter und Vater“

Viola Roggenkamp

Viola Roggenkamp

Viola Roggenkamp, 1948 in Hamburg geboren, stammt aus einer deutsch-jüdischen Familie, die nach den Schrecken des Nationalsozialismus nach Hamburg zurückkehrte. Sie studierte Psychologie, Philosophie und Musik und reiste lange durch Asien und Israel, wo sie teilweise lebte. Roggenkamp gehörte zum Gründungsteam der Zeitschrift „Emma“ und schrieb viele Jahre für „Die Zeit“, die „taz“ und die „Jüdische Allgemeine“. Ihre Werke sind geprägt von aktuellen wie historischen Fragen zu jüdischer Identität, weiblicher Biografie und gesellschaftlicher Verantwortung.

Familienleben

„Familienleben“ ist Roggenkamps literarisches Debüt von 2004. Die dreizehnjährige Fania schildert darin das alltägliche Leben einer jüdisch-deutschen Familie im Hamburg der 1960er Jahre. Sie lebt dort in einer alten, abbruchreifen Villa im feinen Harvestehude. Ihre Mutter, Alma Schiefer, wacht liebevoll und unerbittlich über das Leben ihrer Familie. Fania und ihre 17jährige Schwester wissen, dass ihre jüdische Mutter nur mit Hilfe des Vaters überlebt hat. Und die Großmutter, auch sie eine Überlebende, hält einmal im Monat mit ihren Freundinnen ein »Theresienstädter Kränzchen« ab.

»Von den Schwierigkeiten, ein Trauma zu begreifen, handelt mit Witz, Bildkraft und Wärme dieser deutsch-jüdische Familienroman.«
DIE ZEIT

Viola Roggenkamp: Familienleben
Viola Roggenkamp: Tochter und Vater

Tocher und Vater

„Familienleben“ handelt vor allem von einer Frauen-Lebensgemeinschaft über drei Generationen. Der Vater, ein Handlungsreisender, kommt darin nur gelegentlich an Wochenenden vor. Dafür hat Viola Roggenkamp ihm 2012 einen eigenen Roman gewidmet:

Die erwachsene Tochter reflektiert darin anlässlich des Begräbnisses ihres Vaters dessen Leben und ihre Beziehung zu ihm. Der Vater Paul war im Zweiten Weltkrieg ein unauffälliger Angestellter, der jedoch mutig genug war, seine jüdische Geliebte und deren Mutter vor der Deportation zu retten. Das Buch thematisiert die Suche der Tochter nach der Wahrheit hinter den Erzählungen des Vaters und den Einfluss der Vergangenheit auf das eigene Leben.

Während mich das erste Buch sehr fasziniert hat und ich mich gut in die Protagonistin und das ganze Familienleben hineinversetzen konnte, hat das zweite Buch gewisse Längen und war für mich nicht immer so ganz stimmig.

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